Im Berufsleben

Asperger-Autist*innen im Beruf

Asperger-Autist*innen verfügen oft über ausgezeichnete Fähigkeiten, die sie jedoch häufig nur unter bestimmten Rahmenbedingungen zeigen können. Gleichzeitig zeigen sie Verhaltensweisen, haben Angewohnheiten oder Interessen, die sie bei neurotypischen Menschen merkwürdig, manchmal skurril wirken lassen. 


Auch hier gilt jedoch: Jeder Mensch mit Autismus ist anders, nicht bei jedem zeigt sich alles in der gleichen Ausprägung oder Intensität. Manche Asperger-Autist*innen können eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren und den gelernten Beruf ausüben, andere wiederum haben Probleme und aufgrund von Folgeerkrankungen (Komorbiditäten) sind bei manchen alternative Möglichkeiten, wie eine Werkstatt für behinderte Menschen der passende Ort zur Teilhabe am Arbeitsleben.


Da in der Arbeitswelt sogenannte Soft Skills (soziale Kompetenzen) mittlerweile oft höher bewertet werden als fachliche Fähigkeiten, die der Berufstätige für einen speziellen Bereich mitbringt, werden Asperger-Autist*innen vor eine meist nicht zu bewältigende Herausforderung gestellt. Dazu kommen oft nicht passende Rahmenbedingungen (zunehmende Außenreize, Zeitdruck etc.), was wiederum zu Stress und folglich zu Schwierigkeiten im Miteinander führen kann. Diese – für neurotypische Menschen in der Regel nicht nachvollziehbar – verhindern aber, dass der Betroffene sein volles Potenzial entfalten kann und dazu teilweise für Außenstehende unverständliches Verhalten zeigt (Rückzug, Wutausbrüche etc.).
Weitere Missverständnisse sind vorprogrammiert.



02.05.2023

Besuch im BTZ Kaiserslautern

Kaiserslautern. Am 2. Mai 2023 waren Tanja Spielberger, Silke Laglil und ein Betroffener aus dem Autismusspektrum im Beruflichen Trainingszentrum (BTZ) der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW). Eine Mitarbeiterin des Psycho-Sozialen-Teams, Frau Wannemacher, informierte sie über ihre Einrichtung.
Die Fortbildungsakademie der Wirtschaft entstand 1997 in Bayern und ist über 25 Jahren gewachsen; heute gibt es bundesweit 14 Berufliche Trainingszentren und 2 Tages-Trainings Zentren in 9 Bundesländern unter der Trägerschaft der FAW gGmbH. 

 

Die BTZten richten sich an Menschen mit psychischer Beeinträchtigung und können im Bereich Arbeit einen großen Bereich abdecken:
Seien es berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, berufliches Reha-Training, Ausbildung oder Arbeitserprobungen in Form von Praktika auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt - Betroffenen in jeder Lebenslage wird etwas geboten.
Aber nicht nur Rehabilitanden erhalten Hilfe, es erfolgt auch eine enge Zusammenarbeit mit potenziellen Arbeitgebern, um langfristige und nachhaltige Eingliederung auf dem Arbeitsmarkt zu garantieren.
So verfügen die BTZten über Berufstrainer, Sozialpädagogen, Psychologen, Ergo-Therapeuten und arbeiten eng mit Reha-Beratern und Fachärzten zusammen.
Die Maßnahmen können eine Dauer von zwölf Wochen bis hin zu zwei Jahren haben.
Ziel ist es, die Teilnehmenden fachlich zu qualifizieren und gesundheitlich für eine leidensgerechte und nachhaltige Berufstätigkeit zu stabilisieren.

  

Das BTZ in Kaiserslautern überzeugt mit seiner modernen Ausstattung und seinen vielfältigen Angeboten; es gibt mehrere Berufsfelder, wie bspw. Hotel, Gastronomie und Eventmanagement, Handwerk, Elektro, Lager und Logistik (mit der Möglichkeit einen Führerschein für Flurförderfahrzeuge zu machen), aber auch Wirtschaft und Verwaltung sowie IT Medien in denen sich die Teilnehmer ausprobieren können und ihre persönlichen Stärken neu kennenlernen können.
Vor allem dem Betroffenen aus dem Autismusspektrum gefiel die Farbgestaltung der Räume, die Ordnung der Übungsräume und die ausgewogene Auswahl an Essen in der Kantine.
Auch Ruheräume sind vorhanden und werden jederzeit frei verfügbar angeboten.
 

Betroffene mit Asperger-Autismus und Unterstützungsbedarf können hier in der Berufsfindung, der Bewerbungsphase oder dem Thema Ausbildung allgemein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Unterstützung erhalten.

 

Das BTZ Kaiserslautern behauptet nicht nur, barrierefrei zu sein, sondern ist für Menschen aus dem Autismusspektrum gut zugänglich und weist Barrierefreiheit vor: So wird der hochmoderne Aufzug Ende Mai in Betrieb gehen. Auch die Atmosphäre ist sehr angenehm und heißt Betroffene willkommen.
In diesem Sinne verbleiben wir mit dem Motto der Einrichtung:


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